Tobsucht auf dem Berg

Heute waren wir am späten Nachmittag alle zusammen auf dem Dreifaltigkeitsberg. Dort sind wir ein kleines Stück gelaufen und haben, wie die Tage zuvor, ein paar Mal „Kira, hier“ geübt. Das klappt ja meistens.
Wenig später habe ich Erdbeeren entdeckt. Da hat das mit dem „hier“ dann nicht mehr geklappt. Die waren so schön süß, da pfeiff ich doch auf das Leckerli.

Als wir zurückgingen entschied ich mich ein wenig zu toben. So mal richtig die Sau rauslassen. Böschung hoch, Böschung runter, über den Weg. Hin und her sausen. Papi versuchte es mit „STOP!“. Keine Chance. Ich tobe weiter. Er versucht es mit Megaphonstimme „KIRA! STOP!“. Keine Chance. Ich mache weiter.
Dann wurde es still. Mami und Papi standen da und schauten mir kurz zu. Plötzlich schoß Papi hinter mir her und erreichte mich gerade noch so an meinem Hinterteil mitten im Busch. Er warf mich um und hielt mich fest. Ein weiterer Versuch von mir weiterzurennen klappte nicht mehr. Vor Schreck oder weil mir Papi weh getan hat – ich weiß es nicht genau – hab ich mal ein wenig gepfiffen.

Papi erklärte mir dann, dass das zu gefährlich ist und ich auf sein Stop reagieren muss. Denn hinter der Böschung, keine 10 Meter weiter, geht es senkrecht mehrere hundert Meter in die Tiefe. Deswegen hatte er so Angst und entschloss sich sehr entschieden einzugreifen.

Jetzt überlegen die zwei, ob ich das noch öfter machen werde. Ich sage es denen nicht – sollen sich überraschen lassen…